CD, 3113162, EAN 3596971131623
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Moderne Menschen haben früher keinen Folk gehört. Folk war ein Synonym für „alte Melodien auf alten Instrumenten“. Das hat sich seit einigen Jahren in das Gegenteil verkehrt. Betrachtet man die Entwicklungen in der Musikwelt, gilt für die heutige Zeit: Moderne Menschen müssen Folk hören. René Aubry gehört zu den Künstlern, die diese These beweisen. Mit Gitarre und Klarinette ein Ambientalbum einzuspielen ist bereits ein Kunststück. Den schmalen Grad zwischen Brian Eno und Phillip Glass zu beschreiten, ein zweites. René Aubrys Wunderwerke auf der Gitarre sind weit entfernt von traditioneller Gitarrenmusik und noch weiter entfernt von der World Fusion, und trotzdem haben seine Soundscapes Elemente von beidem. Lediglich Bill Frisell oder David Byrne schaffen vielleicht ähnliches Kopfkino. Aubrys Kompositionen sind entspannend und sanft, manchmal blitzt ein Hauch von Humor eines Pariser Cabaret durch, und man kann, obwohl „Memoires Du Futur“ ein Instrumentalalbum ist, die Kompositionen durchaus als Chansons bezeichnen. Der Film zu den Werken von Aubry ist noch nicht gedreht, aber immerhin greift Pina Bausch gerne auf Kompositionen aus seinen mittlerweile zwölf Alben zurück. Wer sich verzaubern lassen möchte, sollte diese CD kaufen. (Chris Elstrodt, Folker)